Genbasierte Medizin im Fokus:
Brustkrebs verstehen und vorbeugen
Etwa jede zehnte Brustkrebserkrankung hat eine erbliche Ursache. Verantwortlich sind häufig Veränderungen in bestimmten Hochrisikogenen, die das Erkrankungsrisiko deutlich erhöhen können.
Besonders bekannt sind die Gene BRCA1 und BRCA2. Daneben spielen aber auch PALB2, CHEK2 und ATM eine Rolle. Trägerinnen oder Träger einer Mutation in einem dieser Gene haben, je nach Genveränderung, ein deutlich höheres Risiko, an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken. Auch Männer können betroffen sein, etwa mit einem erhöhten Risiko für Brust- oder Prostatakrebs.
Genetische Beratung und Tests in unserer Praxis
Ein Gentest kann sinnvoll sein, wenn in einer Familie mehrere Brust- oder Eierstockkrebserkrankungen auftreten, die Erkrankung in jungen Jahren auftritt oder Männer an Brustkrebs erkrankt sind.
In diesen Fällen kann eine humangenetische Beratung helfen, das persönliche Risiko einzuschätzen und gezielte Vorsorgemaßnahmen zu planen.
Die Bedeutung der Früherkennung
Ein positiver Test bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie an Krebs erkranken werden. Aber er gibt Ihnen die Möglichkeit, präventive Maßnahmen zu ergreifen und das Risiko zu senken. Dies könnte eine engmaschige Vorsorgeuntersuchung, regelmäßige Mammographien oder sogar eine prophylaktische Behandlung umfassen, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Warum sollten Sie sich testen lassen?
- Früherkennung: Ein genetischer Test auf BRCA1 kann Ihnen helfen, Ihr Krebsrisiko frühzeitig zu erkennen.
- Prävention: Mit den richtigen Maßnahmen können Sie das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich senken.
- Individuelle Beratung: In unserer Praxis bieten wir maßgeschneiderte Beratung und Behandlungspläne basierend auf Ihren Testergebnissen.
Intensiviertes Vorsorge-/ Nachsorgeprogramm: Für Frauen mit einer nachgewiesenen Mutation ist die reguläre Mammographie ab dem 50. Lebensjahr nicht ausreichend. Daher empfehlen wir intensivierte Vorsorgemaßnahmen für Mutationsträgerinnen in den Genen BRCA1, BRCA2, PALB2 (ab dem 30. Lebensjahr) und TP53 (ab dem 20. Lebensjahr).Ggf. spätestens 5 Jahre vor dem ersten Auftreten in der Familie (s. Stammbaum Untersuchung und Familienanamnese).
